"Wer die Wahrheit nicht kennt, ist bloß ein Dummkopf.

Wer sie aber weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher. "

Bertold Brecht (1898 – 1956)

In den Zeiten von „Fake News“ hat es die Wahrheit immer schwerer, sich Gehör zu verschaffen. Ja, sie ist mühsam zu finden in unserer Zeit, in der Meinungen scheinbar wichtiger sind als Fakten. Und je lauter Meinungen zur Wahrheit erklärt werden. Desto größer wird die Willkür oder Sorglosigkeit derer, die eigentlich die Wahrheit verteidigen müssten.

  • Dabei ist die Mühe um die Wahrheit die einzige Chance zur Verständigung in Konflikten. Und weil es immer mehr Konflikte mit sehr komplexen Ursachen und Wirkungen gibt, kommt es für Verhandlungen darauf an, dass beide Seiten sich auf eine gemeinsame Wahrheit verständigen. Aber wenn eine Seite nur Meinungen jenseits der tatsächlichen Sachverhalte vertritt, muss jeder Kompromiss scheitern.
  • Bertold Brecht hat die obige Aussage 1943 im dänischen Exil geschrieben und sie seinem Galileo Galilei in den Mund gelegt. Er schrieb sie auch aus der bitteren Erkenntnis, dass die Lüge und die Propaganda der Nazis seit 1933 den Zweiten Weltkrieg vorbereiteten.
  • Wir erleben heute wieder einen verheerenden Umgang mit der Wahrheit. Damals haben viele geschwiegen, als sie noch den Mund aufmachen konnten. Zu viele haben nicht die Wahrheit verteidigt, sondern aus Opportunismus Meinungen angenommen.
  • Vor allem Redner aus Politik, Medien und Wirtschaft aber haben es in der Hand, sich um die Wahrheit zu bemühen. Das ist zwar manchmal schwierig, aber aller Ehren wert.